Achtsamkeit ist zum Modewort geworden. Ja, wer sich achtsam nennt, liegt im Trend. Dabei bezeichnen wir mit diesem Begriff eine Geisteshaltung, die ganz sicher nicht neu ist und die uns schon immer gut getan hat. Dennoch ist es schön und wahrscheinlich wichtig, sich gerade jetzt so oft wie möglich dieser Kraftquelle zu bedienen.
Dass Kinder ein wunderbares Publikum sind, habe ich schon oft festgestellt. Kinder sind aber auch ein sofort wirksamer Spiegel, der uns zeigt, ob wir mit uns selbst und unserer Umwelt achtsam umgehen. Bei meinen Lesungen staune ich jedes Mal, wie sehr meine eigene Präsenz, meine eigene innere Ruhe (oder aber meine Unruhe!), sofort und unmittelbar auf die Kinder überspringt. So, wie meine unterschiedlichen Klanginstrumente, schwingt auch meine Präsenz und es ist jedes Mal ein unglaublich schönes Erlebnis, wenn wir plötzlich alle gemeinsam schwingen. Wenn ich mich dann nach einem Lesungsreigen vollgepumpt mit stillen Glücksmomenten wieder auf den Heimweg mache, bin ich einfach nur froh und dankbar, dass mich mein Weg genau dorthin geführt hat, wo ich heute sein darf. Fröhlich schwingt eine Kinderstimme in meinem Ohr: “Kommst du wieder?”